Industrieroboter werden zunehmend für gefährliche und präzise Aufgaben eingesetzt, wobei die weltweite Neuinstallation im Jahr 2023 auf 553.000 anstieg. Trotz dieses Anstiegs bleibt die produktive Nutzung der Robotik hinter dem Potenzial zurück, insbesondere aufgrund stagnierender Innovationsprozesse in der Programmierung. Während die Anschaffungskosten eines Roboters im Durchschnitt bei 100.000 € liegen, verursachen Programmierung und Anpassung etwa 75% der Gesamtkosten in seinem Lebenszyklus.
Aktuelle Programmiertools sind oft nur für Einzelroboter ausgelegt, was die Implementierung von Multi-Roboter-Anlagen kompliziert und kostenintensiv macht. Dies führt dazu, dass vor allem die Automobilindustrie von diesen Technologien profitiert, während kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) oft ausgeschlossen bleiben.
Der Lösungsansatz
DigiMon reagiert auf diese Herausforderungen durch die Entwicklung von industrienaher Multi-Roboter-Technologie und innovativen Teachingverfahren. Ziel ist es, durch eine No-Code-Lösung die Engineering-Aufwände signifikant zu reduzieren und den breiten Einsatz von Multi-Roboter-Anlagen in der Fertigung zu ermöglichen. Die Vorteile sind vielfältig: Programmierkosten sinken, Umrüstzeiten verkürzen sich und der Platzbedarf der Anlagen wird minimiert. Zudem wird die Wiederverwendbarkeit vorhandener Hardware verbessert und technologische Einsatzhürden drastisch gesenkt. Durch parallele Abläufe und eine räumlich effizientere Anordnung der Produktionsschritte wird das Potenzial zur Erhöhung der Produktivität und Anlageneffizienz deutlich gesteigert. Dies macht etwa die Fertigung komplexer mechatronischer Produkte in Deutschland auch bei kleinen und mittleren Stückzahlen wirtschaftlich attraktiv.
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme